Gospel in Action: Das diesjährige Yad b'Yad 2.0 in Nürnberg
Gerne lassen wir Sie an unserer Zeit in Nürnberg teilhaben. Lesen Sie dazu den Bericht unseres Partners Evan Thomas, Pastor in Netanya:
“Damit sie alle eins seien; wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, so lass auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“Johannes 17, 21
So wie in dem Gebet von Jesus in Joh 17:21 wollten wir der Welt durch unsere Einheit zeigen, dass Jesus vom Vater gesandt wurde. Das war aber, angesichts unserer historischen und aktuellen Konflikte, leichter gesagt als getan.
Die ersten drei Tage waren intensiven Workshops gewidmet, z.B. „Wer sind wir in Jesus?“ und „Hören auf das Flüstern Gottes". Andere Lektionen sollten das Verständnis für den „geistlichen Kampf“ im Zusammenhang mit unserem Einsatzort Nürnberg vermitteln. Dies und mehr wurde in einer Atmosphäre der Anbetung, des Gebets und des Teambuildings durchgeführt, bevor wir in die Innenstadt von Nürnberg fuhren.
Es lohnt sich, ein wenig „Google-Recherche“ zur Stadt Nürnberg zu machen, um die spirituellen Herausforderungen, denen wir gegenüberstanden, zu verstehen. Hier zwei bedeutende Ereignisse aus der Nazizeit: Es ist die Stadt, in der die Reichsparteitage der Nationalsozialisten als Instrument der Massenpropaganda abgehalten wurden. Und es ist auch der Ort der berühmten „Nürnberger Prozesse“ gegen die Nazi-Kriegsverbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg. Erstaunlicherweise befindet sich die lokale Gemeinde, die unser Team am Sonntag zum Gottesdienst einlud, in einem Gebäude in jenem Stadtteil, in dem diese Prozesse stattfanden. Wir dienen einem erlösenden Gott!
Während des Einsatzes in der Innenstadt waren wir in Dreierteams unterwegs: jeweils bestehend aus mindestens einem Deutschen, einem Araber und einem Juden. So trug jedes Mini-Team, abgesehen davon, dass es mehrsprachig war, die spirituelle DNA von Johannes 17:21 in sich, oft der entscheidende Faktor und Schlüssel, der die verhärteten Herzen zu öffnen vermochte.
Der Höhepunkt des Einsatzes war, als wir uns alle am Jakobsplatz im Stadtzentrum versammelten. Unser deutscher Teamleiter vor Ort, Johannes, hatte die Genehmigung eingeholt, ein Soundsystem und Instrumente aufzubauen, um einen öffentlichen Auftritt durchzuführen … das war an sich schon ein Wunder! Auch ein paar einheimische Christen waren dabei, sie mischten sich unter die Zuschauer und beteten zur Unterstützung. Und so konnten unsere Musiker rund zwei Stunden lang Lobpreis auf Arabisch, Deutsch und Hebräisch machen. In Abständen traten andere von uns ans Mikrofon und gaben kurze Zeugnisse davon, wie der Messias ihr Leben verändert hatte! Sie taten dies mit Mut und unglaublicher Verletzlichkeit. All die harte Arbeit des Teambildungs am Anfang der Woche hat sich nun ausgezahlt.
Das ist ein Zeugnis unserer äthiopisch-jüdischen Schwester:
„Das Besondere des „Jakobplatz-Einsatzes“ war das Publikum: sehr wenige Deutsche, ABER viele Einwanderer, Flüchtlinge und Asylsuchende, darunter syrische und irakische Muslime, Türken, Ukrainer und sogar Äthiopier. Das „Feld war reif“ und was für eine überwältigende Freude zu sehen, wie unser Team aus jungen Männern und Frauen mutig auf Familien und Gruppen von Männern zuging und über ihren Glauben in den unterschiedlichsten Sprachen Zeugnis gaben. Das war wirklich wie eine Szene aus Apostelgeschichte 2. Ich erinnere mich, dass ich irgendwann so überwältigt war von dem, was passierte, dass ich mich umdrehen und die Straße hinaufgehen musste, um zu versuchen, meine Tränen zu kontrollieren. Ein außergewöhnliches Ereignis!“
Während unserer abschließenden Nachbesprechung und des Abendmahls vor unserer Heimreise drückte jeder Teilnehmer seine Dankbarkeit aus. Es war wirklich herausfordernd auf allen Ebenen, sozial und spirituell, ABER alle bestätigten, dass es lebensverändernd gewesen sei.
Und das ist der Grund, warum wir das machen! Vielen Dank für all eure Unterstützung!
Evan Thomas ist Partner und Leiter von Philippus-Dienst Israel und Leiter der Gemeinde Beit Asaph in Netanya. Einen Ausschnitt des Gottesdienstes in der Immanuel Gemeinde in Nürnberg finden sie auf der Yad b'Yad Projektseite.
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