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Gebet in der Heiligen Stadt

Wohl kaum eine andere Stadt der Welt hat so viele Eroberungen und Kämpfe gesehen wie Jerusalem. In den letzten Jahren ist ein Gebetsschirm über der Stadt gewachsen. Von Susanne Wustl (Aus der Zeitschrift Charisma Nr. 202)


Foto @unsplash


Sehnsuchtsort und Unruheherd

„Jeder von uns trägt für immer ein Stück Jerusalem im Herzen“, hörte ich kürzlich von Sheryl, einer amerikanischen Jüdin. Sie war in einem säkularen Umfeld aufgewachsen, doch trug sie immer eine tiefe innere Sehnsucht nach Jerusalem in sich. Heute lebt sie in Israel, wo sie ihren Messias Jeschua gefunden hat!

Die Sehnsucht nach Jerusalem hat Gott in das Herz seines Volkes hineingelegt. Keine andere Stadt wird in der Bibel und der Torah so häufig erwähnt wie die Hauptstadt Israels. Jerusalem ist ein umkämpfter Sehnsuchtsort für Christen, Juden und Muslime. Wer die Stadt besucht, kann täglich zur Mittagszeit erleben, wie eine Wolke des Gebets von Anhängern der drei großen Weltreligionen über der Stadt aufsteigt.


Gebetshäuser umspannen die Stadt

Gebetshäuser von Christen aus verschiedenen Ländern umspannen die Stadt: Im Osten liegt ein Gebetshaus der Southern Baptist Church, am Ölberg gibt es mehrere Häuser des Gebets von verschiedenen Organisationen, im Westen steht der Gebetsturm im Clal Center an der Jaffa Road, schließlichgibt es das Gebetshaus Succat nahe des alten Bahnhofs. Rund um die Uhr beten Christen aller Nationen für den Frieden Jerusalems, wie es die Schrift angekündigt hat: So werden denn viele Völker kommen, um den Herrn der Heerscharen in Jerusalem aufzusuchen und um den Herrn gnädig zu stimmen (Sach 8,22).


Krisenintervention im Gebet

Wie wichtig das Gebet in und für Jerusalem ist, erlebten wir bei einem unserer letzten Besuche. Erst kürzlich machte Jerusalem wieder Schlagzeilen in der Weltpresse, als die Katholikin Shireen Abu Akleh (51) am 11. Mai in Dschenin ermordet wurde. Sie berichtete für den Sender Al Jazeera. Während der Beerdigung Aklehs am 13. Mai kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei.

Zehntausende Menschen und tausende Polizisten begleiteten den Sarg vom St. Joseph-Krankenhaus in Ostjerusalem durch die Altstadt bis hin zum Zionsfriedhof.


Genau zu dieser Zeit hatte unsere Gruppe vom Philippus-Dienst eine Besichtigungstour der Altstadt geplant. Nun waren die Straßen in Erwartung großer Unruhen gesperrt. Kurz entschlossen verbrachten wir die Zeit im Gebetshaus Succat Hallel. Während die Helikopter über Jerusalem kreisten, traten wir im Gebet für den Frieden der Stadt und ihre Bewohner ein. Das Potenzial für Tote und Verletzte war hoch, die Stimmung emotional aufgeladen. Ein Augenzeuge, Dr. Jack Sara, der in der Via Dolorosa geboren wurde, berichtete uns, er habe in der Altstadt nie zuvor solch eine Menschenansammlung gesehen. Sicher haben zu diesem Zeitpunkt viele Gläubige rund um die Stadt gebetet. Trotz der entgangenen Stadtbesichtigung fühlten wir uns ganz nah am Herzschlag Gottes. Dieses Erlebnis illustriert für uns deutlich, welch explosives Pulverfass Jerusalem ist.


Unsere beständige Fürbitte verhindert immer wieder gewalttätige Zusammenstöße.

Darum beten wir als Wächter in der Stadt und für die Stadt und sind Teil der Erfüllung von Jesajas Prophetie: Über deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch keinen Augenblick schweigen sollen. Ihr, die ihr den Herrn erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe und gewährt auch ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet und es zu einer Berühmtheit auf der Erde macht (Jes 62,6).



Hier eine Liste von Gebetshäusern in Jerusalem (nicht vollständig) für alle, die ihren Aufenthalt dort zum Gebet nutzen möchten:

• jerusalemprayercenter.com

• succathallel.com

• israelprayertower.org

• vaterhaus-oelberg.de

• jhopfan.org



Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift Charisma Nr. 202 4/2022. Den Originalartikel können Sie hier als PDF herunterladen. Die Zeitschrift Charisma können Sie hier beziehen.


Artikel Susanne Wustl Charisma 202
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