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AutorenbildPhilippus-Dienst

Interkultureller Abschlussabend des deutsch-israelischen Jugendaustausches

Schabbat-Feier und Aufruf gegen Antisemitismus



Yad B Yad (Hand in Hand) ist der Überbegriff für ein Jugendaustauschprogramm zwischen deutschen, israelischen und palästinensischen jungen Christen, dass sich die Aussöhnung und Verständigung zwischen den Völkern auf die Fahnen geschrieben hat. Veranstalter dieses Programmes ist der Verein Philippus-Dienst e.V. Dieser Jugendaustausch findet seit 2005 an verschiedenen Orten in Deutschland statt. Dabei soll auch dem stärker sichtbaren Antisemitismus entgegengetreten werden. Unter anderem ist dies auch ein Aufruf, den Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor einigen Wochen gefordert hat: „Ich rufe jedem Bürger zu, dem Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten.“


Der deutsch-israelische Jugendaustausch Yad b Yad, fand heuer mit insgesamt 18 Teilnehmer 10 Tage lang in Freilassing statt. Die Heimatzeitung hat über den Empfang im Freilassinger Rathaus bereits berichtet.

Am vorletzten Abend fand dazu ein öffentlicher, interkultureller Abend mit rund 100 Gästen und Besuchern in der Agape Gemeinde statt. Mittelpunkt dieses Abends war die gemeinsame Feier des „Kabbalat-Schabbats“, also der traditionelle Ritus, der von Juden auf der ganz Welt jeden Freitagabend, zu Beginn des Schabbats zelebriert wird.


Bernd Wustl, Vorstand des Philippus-Dienstes, begrüßte zusammen mit dem israelischen Leiter Moti Vaknin die Besucher. Informationen über den Hintergrund von Yad b Yad, die Bedeutung des Jugendaustausches aber auch Beispiele für unterschwelligen und offenen Antisemitismus bekamen die Besucher von Susanne Wustl, Geschäftsführerin des Philippus-Dienstes. Sie erinnerte an die Worte unseres Bundespräsidenten anlässlich des dargestellten Antisemitismus bei der Documenta15. „Dort wurden Klischees bedient, wie sie schlimmer nicht sein könnten: Der Jude mit der Hakennase verunglimpfend dargestellt – wir dachten, wir hätten diese Vorurteile längst hinter uns gelassen“. Tatsache ist auch, dass rund 12 % der Deutschen im persönlichen Umfeld Antisemitismus wahrnehmen. Deshalb geht mein Appell heute an Sie, an die politischen Amtsträger aber auch an jeden einzelnen Bürger: Belassen Sie es nicht mit zustimmenden Murmeln, sondern stellen Sie sich entgegen und unterstützen Sie solche Initiativen wie Yad b Yad – die Demokratie wird es uns danken.“


Für Erheiterung sorgte im Anschluss noch eine Diashow, bei der die Aktivitäten und Unternehmungen der letzten gemeinsamen Tage betrachtet wurden. Lustige Begebenheiten, sportliche Aktionen im Hochseilgarten aber auch die gemeinsamen Stunden im Dokumentationszentrum Obersalzberg oder der Besuch des KZ in Dachau erinnerten die Jugendlichen an den Hintergrund der gemeinsamen Tage. Eine gemeinsame Lobpreiszeit mit israelischen und deutschen Liedern sowie die abschließenden Segensworte durch die beiden Pastoren beendeten einen eindrucksvollen Abend. Nach dem offiziellen Abschluss des Abends drückten die Jugendlichen ihre Freude durch einen spontanen Tanz auf der Bühne aus.


Artikel zuerst erschienen im Freilassinger Anzeiger am 19.8.2022




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